Abschied von Ralph Ansorg „Eine Legende verlässt das Gelände…“
Die Kirchengemeinde verabschiedet den Küster Ralph Ansorg in den Ruhestand.
Im Weihnachtsgemeindebrief der Ausgabe 2001 auf 2002 stellte sich Ralph Ansorg als neuer Küster der Kirchengemeinde Wolfsanger vor. In der Weihnachtszeit 2023 konnte die Kirchengemeinde dankbar auf 21 Jahre zurückblicken, in denen Ralph Ansorg für viele Menschen zum ‚Gesicht der Gemeinde‘ geworden ist. In all den Jahren hat er fünf Pfarrerinnen und Pfarrer, Vikare, JugendarbeiterInnen, FSJler und KirchenvorsteherInnen kommen und gehen sehen. Er war mit Herz und Seele Küster und auch Hausmeister. Eine Institution hier im Ortsteil. Jemand, dem die Menschen und ihr Wohlergehen immer wichtig gewesen sind.
Mit den Worten: „Guten Tag, ich bin der Ralph“ hat er in all den Jahren schnell Kontakte geknüpft, ist auf Menschen zugegangen, hat Vertrauen gewonnen und war ansprechbar für so Vieles ‚rund um Kirche und Gemeindehaus‘. Mit einem offenen Ohr für Freuden und Sorgen der Weggefährten, mit Organisationstalent und einem großen Sinn für Ästhetik, mit Rat und Tat im Alltag.
Herr Ansorg war in der Kirchengemeinde für die Ordnung und Sauberkeit der Räumlichkeiten zuständig. Wie viele Stunden waren darüber hinaus nötig, all die Grünflächen rund um Kirche und Karl-Bachmann-Haus zu mähen und zu pflegen.
Besondere Gottesdienste bereitete er mit Umsicht vor, kümmerte sich, und versuchte, alles im Blick zu behalten. Das Kirchenjahr mit seinem Festen wollte gefeiert werden und kaum jemand weiß, wie viele Handgriffe nötig sind, um eine Kirche sorgfältig vorzubereiten: vom Aufstellen des Adventskranzes und Schmücken des Weihnachtsbaumes bis zum Bereitstellen liturgischer Gefäße, dem Wechsel der Antependien oder etwa dem Vorbereiten des Lichterengels am Ewigkeitssonntag oder dem Tragen des Osterlichts in der Osternacht. Von A bis Z, also von Altar bis ‚Zusammengehörigkeit fördern‘ war Ralph Ansorg so Vieles wichtig.
Küster sein bedeutete, so manches Mal noch in der Kirche zu stehen, wenn andere schon zuhause am Tisch sitzen, um zu feiern – beispielsweise an Heiligabend.
Viel Freude machte es unserem Küster, gemeinsam mit anderen etwas zu gestalten. Kirchgarten und Wolfsanger Kultursommer waren Herzensprojekte. Aber auch die Gemeindefeste fanden in ihm einen ideenreichen und motivierten Ausrichter. Ralph Ansorg hatte die Gabe, andere einzubinden und sie – beispielsweise- dazu zu bewegen, mit einem Verkaufsstand am 1. Advent dabei zu sein. Er war ein Brückenbauer im Blick auf das Karl-Bachmann-Haus und die Kirchengemeinde. Mit Freude denken wir beispielsweise an das, durch Herrn Ansorg angestoßene, Mitwirken der Seniorenheimbewohnerinnen an so manchem Fest zum 1. Advent.
Ein anderes Beispiel ist der schöne Brauch, dass die Menschen des Seniorenheims mit Ralph Ansorg gemeinsam für die Kirchengemeinde in jedem Jahr ein buntes Kreuz zum Gottesdienst an Christi Himmelfahrt gebunden haben.
Von Anfang an musste Ralph Ansorg in „zwei Welten“ wirken: als Küster mit einer halben Stelle in der Kirchengemeinde und als Hausmeister und guter Seele im angrenzenden Karl-Bachmann-Haus für SeniorInnen.
Es wird für ihn nicht immer leicht gewesen sein, allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Im Karl-Bachmann-Haus war er nicht nur für die praktischen Anliegen ansprechbar. Streikte in einer Wohnung die Heizung, war der Fahrstuhl defekt und vieles mehr, wurde Herr Ansorg gerufen. Auch in mancher Notlage, nach einem Sturz etwa, war seine schnelle Hilfe gefragt. Man wusste: Ralph Ansorg kümmert sich.